Zusammenfassung
Idealbilder schlanker, sportlich assoziierter Körper dominieren die Körperdiskurse der Ge-genwart. Sie entfalten eine starke normative Maßstäbe setzende Kraft. In der Folge hat sich unter anderem ein kaum noch überschaubarer Markt mannigfaltiger Herstellungspraxen zur Optimierung des eigenen als defizitär empfundenen Körpers entwickelt. Im folgenden Beitrag wird davon ausgegangen, dass der Körper und seine Bedeutungen in gesellschaftlichen Dis-kursen hergestellt werden und dass diese Bedeutungen historischen Transformationsprozessen unterliegen. Der schlanke Körper trat mit Durchsetzung des Bürgertums um 1900 sowohl bei Männern als auch bei Frauen auf die historische Bühne. In welchen soziokulturellen Kontexten sich diese Diskurse über ein schlankes Körperbild auszudifferenzieren begannen, soll anhand historischer Belege um die Selbstherstellung eines schlanken Körpers exemplarisch beleuchtet werden. Deutlich wird dabei, dass sich exakt im gleichen Zeitraum der moderne Sport als populare körperbasierte Leistungs- und Wettkampfpraxis zu etablieren begann.
Schlagworte: Körper – Kultur – Geschichte
Abstract
Ideals of sportive lean bodies are predominant in the public body discourses of the presence. They unfold strong normative power. As a result, a unclear market of diverse techniques to enhance the own, as imperfect perceived, body has appeared. This article emanates from the position that physicalness and its meanings are products of socio-cultural discourses that change over time. The lean body appeared for women and men on the “historical stage” with the accruement of the middle classes at the beginning of the 19th century. With the help of historical evidence for the self-creation of a lean body this text explains the socio-cultural contexts in which lean-body-discourses started to emerge. Interestingly, modern sport in terms of popular body-based competitive practice started to emerge concurrently with these discourses.
Key words: body – culture – history
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