Zeitschrift der ÖSG, Jahr 2000, Heft 2

SportakademikerInnen in Ausbildung und Beruf: Österreich im internationalen Vergleich
Sportscience-Graduates in Education and Profession: Austria within the International Comparison

Martina Gerhartl

Zusammenfassung
Dieser Beitrag stellt einen Auszug einer dreijährigen wissenschaftlichen Arbeit auf dem Gebiet der ‘Ausbildungs- und Berufsfeldforschung’ vor. Untersucht wurden die universitäre Ausbildung und das berufliche Tätigkeitsprofil von Sportakademikern in Österreich. Aufgrund der Ergebnisse des quantitativen Teils der Forschungsarbeit (strukturierter Fragebogen, n=220; untersucht wurden Sportakademiker, die in den letzten 16 Jahren ihre Ausbildung an den sportwissenschaftlichen Instituten in Österreich beendet haben) sowie des qualitativen Teils (teilstrukturierte Experteninterviews, n=30; befragt wurden Sport-, Gesundheits- und Fitnessmanager im wirtschaftlichen Bereich, Führungskräfte in Non-Profit Organisationen und Fachbereichsprofessoren an Universitäten) wurde ein ‘multifunktionales berufliches Tätigkeitsprofil’ entwickelt. Es konnten unterschiedliche Funktionsbereiche in den verschiedenen Berufsfeldern des Sports festgestellt werden. Ausbildungsbereiche, wie Sport- und Bewegungswissenschaften, sportpraktisches Üben und Trainieren, Bewegungslehre, medizinisch- und gesundheitsorientierte Ausbildung, Wirtschaft, Computerwissenschaft, Kommunikation, persönliche Entwicklung und praktisches Anwenden wurden als wichtigste Qualifikationsbereiche in sport-, gesundheits- und freizeitorientierten Berufen genannt. Zu ähnlichen Ergebnissen gelangten CUNEEN (1992), CLUSKELLY (1991), DE SENSI (1990), KJELDSEN (1990) und HATFIELD (1987). Auffallend ist ebenfalls ein starker Trend in Richtung Spezialisierung in den Bereichen ‘Sportmanagement’, ‘Sportrekreation und -prävention’ und ‘Sportkommunikation’. Für zukünftige Curriculum-Entwicklungen wird eine ‘multifunktionale Kernausbildung’ in den oben genannten Ausbildungsbereichen vorgeschlagen. Die ‘Spezialisierung’ ist abhängig von den unterschiedlichen beruflichen Tätigkeitsprofilen, welche in Österreich noch weiterer Beobachtung und Untersuchungen bedürfen.
Abstract
This article is an abstract of a three-year scientific research project, concerning education and worksites. The relationship between an university education and job responsibilities of sportscience graduates in Austria was studied. Quantitative analyses (structured questionnaire, n=220, sport science graduates) and qualitative analyses (partstructured expert interviews, n=30, sport-, health- and fitnessrelated industry managers, nonprofit administrators and university teachers) resulted in a ‘multifunctional job profile’. Educational areas such as sport and movement sciences, sport exercise and physical education, medicine and health related education, economics, computer science, communication, personal development and practical application were related as the most important areas for professions in the sport, health and leisure time related worksites. This is consistent with findings by CUNEEN (1992), CLUSKELLY (1991), DE SENSI (1990), KJELDSEN (1990) and HATFIELD (1987). A strong tendency for specialization in ‘sport management’, ‘clinical and recreational exercise’ and ‘sport communication’ was observed. It was concluded that future curriculum developments should emphasize ‘multifunctional core preparation’ in the important educational areas listed above. The ‘specialization’ is dependent on different worksites and job profiles, which is in need of further development in Austria.

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