Zusammenfassung
Im vorliegenden Beitrag wird kritisch analysiert, wie “Bewegung”, “Bewegungskontrolle” und “Bewegungslernen” in der psychologisch akzentuierten Motorikforschung expliziert und konzeptualisiert werden. Es werden vor allem zwei zentrale Ansätze der Motorikforschung (Informationsverarbeitungs- und ökologische Ansätze) berücksichtigt. Dabei zeigen beide Ansätze Stärken und Schwächen. Während Informationsverarbeitungsansätze vor allem bei der Modellierung interner Repräsentationsprozesse Stärken aufweisen, zeichnen sich ökologische Ansätze vor allem bei der Erforschung der intrinsischen Systemdynamik aus. Informationsverarbeitungsansätze beruhen zum Teil auf falschen Annahmen (z.B. Computer-Analogie und Freiheitsrad-Problem), während die ökologischen Ansätze durch die primäre Konzentration auf die Erforschung quasi-physikalischer Gesetzmäßig-keiten der Motorik kognitive Prozesse vernachlässigen. Als Zukunftsperspektive wird die Orientierung an „hybriden“ Modellen angesehen, die die Vorteile der beiden Ansätze verbinden können.
Abstract
This article is a critical analysis of the way in which concepts as „movement“, „motor-control“ and „motor-learning“ are explained and conceptualized in the psychologically oriented motor research model. Two major approaches in motor research are discussed, called the “motor approach” (“information processing ap-proach”) and the “action approach”, both of them having potentials and weaknesses. While motor-approaches have their strength in the modelling of internal representation processes, “action approaches” investigate the intrinsic system-dynamics. Motor approaches are partly based on wrong assumptions (e.g. computers analogy and the problem of the degree of freedom). Action approaches on the other hand – while concentrating primarily on the investigation of quasi-physical principles of motor performance – neglect cognitive processes. As a perspective for the future the author suggests the utilization of hybrid models, combining the advantages of both approaches.
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