Zusammenfassung
Es ist eine weit verbreitete Meinung, dass der Sport auch sozialisierende Wirkungen hat. Neben der Annahme, er könne z. B. das Sozialverhalten beeinflussen, indem er die Team- und Kooperationsfähigkeit fördere, wird zunehmend auch sein Beitrag im Hinblick auf die Entwicklung des Selbst- bzw. Körperkonzepts im Sinne einer identitätsstiftenden Ressource betont. Diese Annahme wird damit begründet, dass körperliche Aspekte für die Bildung von Identität speziell auch in der Jugendphase offenbar immer wichtiger werden. Um diesen Zusammenhang zu untersuchen, wurde an einem Basler Gymnasium eine Querschnittsuntersuchung mit 247 Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Die Ergebnisse verweisen auf generell hohe Selbsteinschätzungen der Jugendlichen in allen erfragten Dimensionen des Selbst- und Körperkonzepts. Die Vereinszugehörigkeit, der zeitliche Umfang der Sportaktivität und die Zugehörigkeit zu speziellen Sportklassen einerseits und zu normalen Schulklassen andererseits führen nur zu wenigen Unterschieden im Selbst- und Körperkonzept. Die offenkundigsten Divergenzen zwischen sportlich aktiven und weniger aktiven Jugendlichen zeigen sich erwartungsgemäß in der Einschätzung ihrer Sportlichkeit und Fitness, was jedoch in Anbetracht des Studiendesigns auch auf Selektionsprozesse zurückgeführt werden kann.
Abstract
The power and importance of sport as a socializing agent have been emphasized more than once. Today, identity development depends increasingly on physical aspects, which is particularly true for adolescents. So the question arises whether or not the self-concepts and physical self-concepts of adolescents are related to their sport participation. Therefore, a cross-sectional study with 247 students has been conducted at a high school in the area of Basel. The results point to generally positive self-assessments of the adolescents in all dimensions of self-concept and physical self-concept. Sports club membership, weekly sport participation and attendance of special sport classes versus regular school classes produced only few differences. The most obvious divergences between adolescents of different physical activity levels occurred – not surprisingly – in their self-evaluations of physical ability and fitness. Given the design of the study, however, this observation may be also due to selection processes.
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